White Cider von den Streuobstwiesen – Neues Produkt mit Saft aus Heimatapfel-Projekt
Wer an Cider oder Cidre denkt, schweift gedanklich schnell ab nach Frankreich oder Großbritannien. Dank des neuen White Cider der Warburger Brauerei Kohlschein wird das klassische Apfelschaumwein-Getränk nun ein sehr regionaler Genuss. Und das wortwörtlich. Denn auch die wichtigste Zutat, der Apfelsaft, stammt aus dem Heimatapfel-Projekt mit dem im Kreis Höxter seit einigen Jahren den Erhalt und die Pflege von Streuobstbeständen durch eine Nutzungsperspektive unterstützt.
Anders als normaler Apfelwein ist der White Cider ein frisch-spritzig Getränk, das sich gut gekühlt ideal zur anstehenden Sommerzeit anbietet. „Für unseren handgemachten Cider kombinieren wir Techniken aus der Braukunst, dem Winzerhandwerk und jahrhundertealter Cider-Tradition. Der unverwechselbare Geschmack alter Apfelsorten macht unseren halbtrockenen White Cider zu einem wunderbaren Geschmackserlebnis,“ sagt Michael Kohlschein. Die Warburger Brauerei Kohlschein hat sich in den letzten Jahren neben dem klassischen Bierspezialitäten mit Besonderheiten wie Gin, Eierlikör und der beliebten Kohlschein Brause einen Namen gemacht. Der White Cider ergänzt die Produktvielfalt und die Innovationsfreude des Unternehmens.
Regionales Engagement, Umweltschutz und Innovationskraft liegen der Warburger Brauerei, die bereits in zehnter Generation als Familienunternehmen geführt wird, in den Genen. Die Kooperation mit dem Heimatapfel-Projekt im Kreis Höxter lag für die beiden Brauerei-Chefs dabei auf der Hand. „Wir mussten nicht lange überlegen, als wir auf eine Zusammenarbeit zur Herstellung eines Cidres angesprochen wurden,“ denkt Franz-Axel Kohlschein an die ersten Telefonate mit der Streuobstinitiative zurück. “Mit der Cidre-Produktion betreten wir Neuland. Daher haben die technischen Vorprüfungen noch einige Zeit in Anspruch genommen, um die Möglichkeiten unserer Brauanlage für eine größere Ciderproduktion abzuklären.“ Aus 8.300 Litern regionalem Apfelsaft ist nun ein naturtrübes, halbtrockenes alkoholhaltiges Produkt der Warburger Brauerei entstanden. Genuss zum Wohle der Natur – Heimatliebe pur, unter diesem Slogan geht das Naturprodukt ab sofort in den Handel.
So wie es im Heimatapfel-Projekt grundsätzlich angelegt ist, dient der Genuss und Erlös anteilig auch dazu, die Streuobstwiesen in der Region zu erhalten. Vier Cent pro 0,33-ltr.-Flasche Cidre gehen in den Streuobstfonds zur Pflege und Ergänzungspflanzung von Streuobstbäumen. 5.000 Kilo Äpfel wurden zur Ernte 2022 aus der Warburger Börde über eine Annahmestelle in Scherfede zum Preis von 20,00 Euro pro Doppelzentner angekauft. Weitere Äpfel kamen aus dem ganzen Kreis Höxter. 50.000 Kilogramm konnten so einer sinnvollen Verwertung zugeführt werden. „Seitens der Stiftung für Natur, Heimat, Kultur im Steinheimer Becken, die zusammen mit der Gesellschaft für Wirtschaftsförderung, der Stadt Steinheim, über 40 Obstwiesenberatern und -beraterinnen sowie weiteren Aktiven aus den Heimatvereinen das Projekt „Heimatapfel“ zum Schutz der Streuobstwiesen in der Region an den Start gebracht haben, freuen wir uns, mit der Privatbrauerei Kohlschein einen Projektpartner gefunden zu haben, der nicht lange überlegt hat und nach einer ersten Kontaktaufnahme gleich mit Begeisterung in die Produktentwicklungsphase eingestiegen ist, um den schmackhaften White-Cidre zu entwickeln. Und das ist wunderbar gelungen“, so Heribert Gensicki von der Stiftung.
Der White Cider der Warburger Brauerei ist ab sofort im regionalen Lebensmitteleinzelhandel und den Getränkemärkten der Region erhältlich.
Das Projekt „Heimatapfel“
Im Projekt „Heimatapfel“ arbeiten Akteure und Aktive zusammen, um das Kulturgut „Streuobstwiese“ dauerhaft und nachhaltig zu erhalten und zu pflegen. Innerhalb von 10 Jahren sollen als Einstieg 5.000 alte Obstbäume gepflegt und 1.000 neue Bäume nachgepflanzt werden und die Bildungsarbeit intensiviert werden. Hierbei sind wir auf einem guten Weg, denn bis 31.03.2023 konnten seit 2021 zum Erhalt 1.092 Bäume gepflegt und 385 neue Obstbäume gepflanzt werden. Gleichzeitig wurde die Bildungsarbeit an Schulen im Rahmen des „Grünen Klassenzimmers“ vorangetrieben, um den Kindern die Wichtigkeit des Klima-, Umwelt- und Naturschutzes vor Ort in Streuobstwiesen zu vermitteln.
Im Projekt „Heimatapfel“ wird mit dem Ankauf des Streuobstes zu einem Preis von 20,00 Euro je Doppelzentner des bisher ungenutzten Obstes ein sinnvoller Beitrag geleistet, die vielen Bestände der kulturlandschaftsprägenden Obstwiesen und des Kulturgutes Streuobst mit der großen Sortenvielfalt zu erhalten. Streuobstwiesen sind ein Kleinod mit großer Artenvielfalt und bieten mehr als 5.000 Tier- und Pflanzenarten einen Lebensraum.
Auch an der Warburger Brauerei werden durch die Eigentümer alte Bestände gepflegt und nachgepflanzt, wie im Januar 22. Alte Obstsorten wie „Birnbaum Deutsche Nationalbergamotte“, „Süßkirsche Kordia“, „Apfelbaum Geflammter Kardinal“ oder „Birnbaum Oberösterreichische Weinbirne“ hiloeten dabei eine neue Heimat auf dem Brauereigelände. Die Streuobstwiesen haben einen wichtigen ökologischen Wert, denn sie bilden Lebensraum für zahlreiche Kleinsäugetiere, Vögel und unzählige Insekten, die wiederum wichtige Bestandteile der Nahrungskette bilden.