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Er ist „Mister Ottenhausen“ Heribert Gensicki feiert 70. Geburtstag

Bericht: Westfalen-Blatt, 02.12.2022

Heribert Gensicki feiert 70. Geburtstag – Im Heimatverein und bei Bürgerradwegebau aktiv

OTTENHAUSEN (WB). „Nur wer sich selbst bewegt, kann auch andere bewegen.“ Dieser Spruch trifft für Heribert Gensicki in vorbildlicher Weise zu und entspricht seinem Verständnis vom Ehrenamt. Für sein Dorf Ottenhausen und die Region hat er in den vergangenen Jahrzehnten Erstaunliches geleistet. Er stand stets in vorderster Front als Ideengeber, Motivator, aber auch als Gestalter und Macher. Mit seinem Namen verknüpfen sich die zahllosen Erfolge, die das Bundesgolddorf bundesweit und weltweit bekannt gemacht haben. An diesem Freitag feiert der Heimatfreund seinen 70. Geburtstag.

Die Natur hat es Heribert Gensicki, der oft als „Mister Ottenhausen“ bezeichnet wurde, schon immer angetan. Sein heimlicher Berufswunsch war es, Landschaftsgärtner zu werden. Nach der Schule schlug er aber eine kaufmännische Lehre ein. 1978 folgte der Wechsel zur Barmer Ersatzkasse in Steinheim, ab 1983 übernahm das Geburtstagskind die Geschäftsstelle Blomberg, die er bis vor zehn Jahr geleitet hat.

Als 1981 in Ottenhausen der Heimatverein gegründet wurde, hat mit kleinen Schritten angefangen, was in folgenden Jahrzehnten Programm wurde. „Was wir entwickelt haben, wurde erst bekämpft, später belächelt, schließlich als selbstverständlich anerkannt“, sagt Gensicki zu einer Entwicklung, die er an vorderster Front (25 Jahre als Heimatvereinsvorsitzender) begleitet hat.

Erst wurde Ottenhausen Kreisgolddorf, dann wurde Landessilber errungen und schließlich kam 1993 die Krönung der Anstrengungen mit Landesgold und Bundesgold. „Wie ein Sechser im Lotto“ sei die Wahl zum ökologischen Modellprojekt der Zukunft gewesen, weil die daraus resultierende Euphorie ungeahnte Kräfte frei setzte. Heribert Gensicki war beim ganzen Prozess ein echter „Mutbürger“, der immer darauf verweist, dass es die Erfolge von Vielen waren, die nur dank breiter Unterstützung möglich wurden.

In diese Zeit fielen auch der Rückbau der Ortsdurchfahrt, die Gestaltung der Nebenstraßen, der Dorfladen und der Bau des Dorfgemeinschaftshauses. Bis heute sind zahllose Obstbäume gepflanzt, die aufwendig gepflegt werden. Eines der Erfolgsprojekte war der attraktive Bauernmarkt, der immer im September bis heute die Menschen anzieht. Heribert Gensicki bereitete sein Einsatz auch deshalb große Freude, weil er damit viele junge Leute begeistern konnte. Und er beherzigte stets den Grundsatz „Nicht nach dem Staat rufen, sondern selbst anpacken.“ Auch im Dorfleben stand er nie abseits, 50 Jahre war er Mitglied im Spielmanns- und Fanfarenzug Ottenhausen.

Für seinen unermüdlichen Einsatz wurde der Jubilar 1994 mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. In bester Erinnerung sind ihm viele schönen Momente: bei der Grünen Woche in Berlin, bei den zahlreichen Preisverleihungen, an denen die Bevölkerung wie ein Mann hinter dem Dorf stand, aber auch die persönliche Einladung zum Bürgerfest des ehemaligen Bundespräsidenten Joachim Gauck im Schloss Bellevue.

Dass ihm die Ideen nie ausgehen, macht die Gründung der Stiftung für Heimat, Natur und Kultur im Steinheimer Becken, die sich inzwischen als nachhaltiges Vorhaben für die Zukunft etabliert hat, weil sie vielen Projekten in den Ortschaften der Region zugutekommt. Gensicki ist Vorsitzender des Vereins „Ländlicher Raum aktiv“, der den Bau von Bürgerradwegen plant und dafür die Fördergelder und Spenden organisiert. Erst vor kurzem wurde der zehnte Bauabschnitt eingeweiht, das „Jahrhundertprojekt“ zwischen Ottenhausen und Steinheim. Nachhaltig hat sich der Jubilar für den Erhalt der Streuobstwiesen und der Artenvielfalt eingesetzt, um ein Kulturerbe zu erhalten. Das schließt auch das Projekt „Heimatapfel“ ein.

„Ich bin dankbar, dass ich viel gestalten und erleben durfte“, sagt Heribert Gensicki voller Bescheidenheit zu seinem 70. Geburtstag, den er im Kreis seiner Familie und der Wegbegleiter feiern wird.

Text und Foto: Heinz Wilfert

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