Nach 25 Jahres übergibt Alfons Bödeker die Schlüssel des Dorfgemeinschaftshauses an Matthias Unruhe
Ottenhausens „Mister DGH“ hat neue Pläne
Nach 25 Jahres übergibt Alfons Bödeker die Schlüssel des Dorfgemeinschaftshauses an Matthias Unruhe.
Er bat um etwas Bedenkzeit – und sagte dann doch noch am selben Abend zu: Vor rund 25 Jahren übernahm Alfons Bödeker recht spontan den Vorsitz des neu gegründeten Fördervereins für das Dorfgemeinschaftshaus (DGH) in Ottenhausen. Ein Vierteljahrhundert hat er das Gebäude mit großem Engagement verwaltet. 2013 gab es für sein Tun sogar das Bundesverdienstkreuz. Nun aber soll Schluss sein: In Ottenhausen übernimmt ab sofort Matthias Unruhe die ehrenamtliche Aufgabe. Bödeker hat indes schon neue Pläne.
Immer die beste Lösung
Mit viel Herzblut hat sich Bödeker gemeinsam mit engagierten Mitstreitern stets dem DGH gewidmet: In den Jahren seiner Amtsführung ist das Gebäude gleich zwei Mal nach dem Neu- und Umbau durchrenoviert worden und befindet sich derzeit in einem einwandfreien Zustand. „Das wird auch stets von den Mietern und Vereinen als Nutzer des Gebäudes sehr gelobt“, hieß es jüngst bei der Jahreshauptversammlung des Vereins. „Es hat immer großen Spaß gemacht und es war ein gutes Miteinander. Wir haben auch bei unterschiedlichen Meinungen immer die beste Lösung für das DGH und unser Dorf verwirklichen können“, so Bödeker, auch bekannt als „Mister DGH“.
Viel zu tun hatte Bödeker von Anfang an: Von 1997 bis 1999 leitete er mit einem engagierten Vorstandsteam um Rudolf Eilert, Otto Stöver und Reiner Gemke die Umbaumaßnahmen am DGH. Die Ottenhausener Dorfgemeinschaft leistete dabei ehrenamtlich rund 16.000 Arbeitsstunden – allein Bödeker über 1.200 dieser Stunden.
2002 wurde ein Anbau für das Mobiliar, wie Tische und Stühle, angebaut. 2004 folgte der Neubau einer Grillhütte sowie des Grillplatzes am DGH. 2014 gab es eine neue Straßen- und Gehwegbeleuchtung, zwischendurch zwei Renovierungsmaßnahmen.
Ein extra Fahrstuhl
Viel Arbeit war’s also – und in diesem Jahr geht es weiter: Für die Verbesserung der multifunktionalen Nutzung und als wichtiger Beitrag zur Inklusion, der Barrierefreiheit und der sozialen Teilhabe wird aktuell ein Fahrstuhl eingebaut. „So können künftig alle Personen mit Beeinträchtigungen und Behinderungen auch alle Räumlichkeiten aufsuchen und an angebotenen Veranstaltungen im Obergeschoss teilnehmen“, sagt der Vereinsvorstand. Neuer Vorsitzender ist nun Matthias Unruhe.
Geld von den Vereinen
Das DGH ist für die Steinheimer Ortschaft seit jeher durchaus wichtig: „Schon als ich meine Tätigkeit als Vorsitzender begann, wusste ich aus meiner langjährigen Arbeit als Vorsitzender des Spielmanns- und Fanfarenzuges, dass wir auf Dauer für die Vereine und unser Dorf eine solche Gemeinschaftseinrichtung dringend benötigen“, so Bödeker. Und weiter: „Das DGH bleibt in Ottenhausen ein beliebter Treff- und Kommunikationspunkt für die Vereine, den Seniorennachmittag – aber auch für das Büro des Heimatvereins, der Stiftung für Natur, Heimat, Kultur im Steinheimer Becken sowie des Vereins Ländlicher Raum aktiv“.
Mit den örtlichen Vereinen sei er immer gut ausgekommen und für das gute Miteinander sehr dankbar. „Wenn es uns an Geld fehlte oder wir Hilfe benötigten, waren sie immer zur Stelle, so wie jetzt bei der Finanzierung des Einbaus des Fahrstuhls, bei dem insgesamt rund 10.000 Euro von den Vereinen zugeschossen werden“, so Bödeker. Zudem bedanke er sich beim Rat und der Verwaltung der Emmerstadt, „auf die wir immer zählen und bauen konnten“.
Und jetzt?
In Sachen DGH wird es für Bödeker ab sofort also ruhiger werden. Doch Ruhe wird weniger einkehren: Für ein Radewegeprojekt in der Region hat er jüngst die ehrenamtliche Bauführung übernommen. „So ist er nun mal: Ein herausragendes Beispiel für lebenslanges Engagement – sei es im Spielmannszug, beim Radwegebau, bei den Schützen im Ort oder beim DGH“, würdigen die Ottenhausener Bürger seine Arbeit.